katergang

erste post vom katzebutz

wie ihr ja alle wisst, hat das katzebutz mich im oktober verlassen und sich auf den weg nach china gemacht.

meistens kommuniziert sie mit mir von unterwegs via fernschnurrantenne. das haben wir vor ihrer abreise noch einmal gründlich geübt.

letzte woche aber hat sie mir eine postkarte geschickt.


auf der rückseite steht:
meine liebe mo jour!
hier gibt es eine extra schmale gasse nur für kater, damit die lernen, elegant eine pfote vor die andere zu setzen und schön ordentlich geradeaus zu gehen. stell dir das mal vor! das ist doch nicht zu fassen! ausgerechnet den catwalk, der allen katzenmädchen von lebensbeginn an als unverzichtbare, selbstverständliche fähigkeit ins kuschelkörbchen gelegt wird, müssen unsere brüder erst mühsam lernen: den tomcatwalk! wusstest du das? du kannst dir nicht vorstellen, was das für ein katerliches gedränge war im katergang! alle wollen es lernen! von dem geruch schreibe ich dir erst gar nicht.
herzliche grüße von unterwegs an alle!
>(`.°)<
deine katzebutz

ps. jedenfalls wissen wir jetzt, wo die kater sich rumtreiben, wenn sie mal die ganze nacht weg sind oder sogar noch länger: sie üben!

meine liebe katzebutz! das wusste ich nicht, dass kater den eleganten katergang erst lernen müssen und dass es da spezielle enge schulungsgassen für gibt. vielen dank für diese wunderbare information!


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ich bin dann mal weg

länger als ein ganzes jahr bin ich nun schon bei meiner hütefrau mo jour, während meine no. 1 in china große abenteuer erlebt.


nur zwei mal habe ich sie in der zwischenzeit kurz gesehen, als sie mich hier besuchte. im januar und im juli. das ist mir zu wenig. ich habe sehnsucht!

wo wohnt sie jetzt? was isst sie dort? arbeitet sie? lernt sie neues? trifft sie spannende menschen, hat sie gar eine andere katze?!

ich finde, es reicht mit dem doppelleben. es wird zeit, dass ich hingehe und darauf achte, dass meine no. 1 keinen unfug anstellt.

deswegen habe ich beschlossen, mich auf die pfoten zu machen nach chinesisch nordost. das wird ein langer langer catwalk. erstmal richtung süden.

unterwegs habe ich kein intercat. da muss ich mich einzig auf meine schnurrantenne verlassen. zum glück wächst das große weiße schnurrhaar gerade wieder nach. das ist sozusagen mein navi, mein tomtom, mein tomcat.

falls ich unterwegs mal zeit habe, schreibe ich vielleicht eine postkarte. von ganz weit weg. die könnt ihr euch dann vorlesen lassen. hier. von mo jour.

neulich habe ich erfahren, dass chinesische katzen hängeohren haben. mit so einer hängeohrkatze muss ich unbedingt mal plauschen. es heißt, sie würden vor lauter unglück die ohren hängen lassen, weil die modernen chinesen sie nicht gut behandeln.

habt keine angst um mich, dass die chinesen mir was tun könnten. denn jeder chinese mit kultur weiß ganz genau, dass unsereins schon seit jahrtausenden die kokons der seidenraupen beschützt.

die chinesen wissen auch, dass wir eine große seele haben wie sonst nur die menschen. katzen bringen glück und langes leben. was sonst. ich halte die ohren steif!

ich sage allen danke, die hier so aufmerksam mitgelesen und mein katzenleben verfolgt haben. das hat mir viel freude gemacht, mit euch fernzuschnurren!

also vergesst mich nicht. und wenn mal ein leicht vibrierendes brummen sich wärmend an eure halsbeuge schmiegt, dann ist das ein geschnurrter gruß von mir!

prrrrrrt.


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schnurren in echt

seit mehr als einem jahr erzähle ich hier immer wieder von meinem wunderbaren magischen fernschnurren, das bis nach china reicht – wenn ich das will.

hier ist nun endlich der beweis für alle mit ohren, dass es auch tatsächlich so ist:


bis nach china.
katzebutz goes hollybollychollywood.
yesss.
>(`.°)<


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katzenzeitschrift

meine mo jour ist wirklich eine sehr umsichtige katzenhütefrau:

für den fall, dass meine geschäfte mal länger dauern, hat sie mir eine katzenzeitschrift neben das katzenklo gelegt. da kann ich nebenher was lesen.



die zeitung ist zwar schon etwas älter, aber doch immer wieder interessant. im pfotentauglichen format (8cm x 11 cm) wird berichtet über katzenmode von CHATnel, es gibt ein portrait der berühmten Laetitia Catsa, exclusive tipps wie den zitzenhalter für die moderne katze von format, einen reisebericht auf die Cazoren und – mein liebstes! - einen katzenpsychotest:



leider hat meine mo jour nur die eine ausgabe der naturELLE hier.

zu gerne hätte ich die fortsetzung gelesen und alles erfahren über die reise nach Katzmandu oder das rezept für Mouse au Chocolat.

falls also jemand noch eine andere katzenzeitschrift hat, könnten wir vielleicht tauschen? oder sagt ihr mir, wo es die für wenig mäuse zu kaufen gibt?

bis dahin macht einfach alle den katzenpsychotest und verratet mir ruhig, was rauskommt. ihr wisst ja: 'curiosity' ist der name der katze.


nachtrag von mo jour:
die kleine katzenzeitung war werbeartikel eines katzenstreu-herstellers (wie zu sehen ist), für den wir hier ausdrücklich keine werbung machen und deswegen auch den namen im text nicht nennen.
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frisch rasiert

eigentlich ist das organisierte haare abschneiden ja menschensache. aber nun ist es auch mir passiert.



ich konnte es nicht verhindern. zu viert haben sie mich überwältigt neulich in der tierklinik: zwei ärztinnen, davon eine mit unkaputtbarer röntgenschürze. und zwei haarabschneidehelferinnen, bewaffnet mit riesengroßen lederhandschuhen.

mit zähnen und klauen, mit fauchen und schreien habe ich mich gewehrt – aber da war kein durchkommen. sie haben mich solange in den zwing- und zwang- und würgegriff genommen, bis ärztin numero zwo mir zwei quadratzentimeter haut auf dem rechten vorderfuß kahl rasiert hatte.

mehr hat sie dank meiner resoluten gegenwehr zum glück nicht geschafft. sonst wäre ich jetzt womöglich eine frierende nacktkatze.

es kam noch schlimmer: die frau doktor hat mir nicht nur die pfote rasiert, sondern auch noch ein metallrohr unter die haut geschoben bis blut kam! viel blut. becherweise! ich war so wütend!

meine mo jour
konnte das gar nicht verhindern. völlig hilflos stand sie hinter diesen rabiaten blutsauenden klinikweibern. wahrscheinlich hatte sie angst, dass sie selbst auch zwangsrasiert und ausgeblutet wird. aber das konnte ich zum glück verhindern.

sie war unversehrt und konnte mich sicher wieder nach hause chauffieren. im hinausgehen erntete ich in meiner reisekiste sehr mitleidige blicke. mo jour hat sich wohl geschämt, weil sie nicht besser auf mich aufgepasst hat und sagte zu den anderen tieren im wartezimmern:

„keine angst. das katzebutz lebt noch.“ - als ob das nicht alle gehört hätten durch die geschlossene tür!

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